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Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
Reemtsma Park Ensemble Hamburg

Bauaufgaben: a) Sanierung und Umbau des ehem. Wohnhauses der Familie Reemtsma zu 1-2 repräsentativen Gewerbeeinheiten; b) Umbau der ehem. Verwaltungsgebäude der Fa. Reemtsma zu Wohnhäusern mit insgesamt 35 frei finanzierten Mietwohnungen; c) Neubau von 19 frei finanzierten Mietwohnungen in 5 Häusern
Standorte: a) Parkstraße 51; b) Parkstraße 53, 55, 57; c) Parkstraße 59/63 und Klein Flottbeker Weg 89 d-f, 22605 Hamburg-Othmarschen
Bauherr: GbR Reemtsma Park – vertreten durch: GATOR Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg
Landschaftsplanung: WES & Partner Schatz – Betz – Kaschke – Krafft Landschaftsarchitekten, Hamburg
Tragwerksplanung: Wetzel & von Seht Ingenieurbüro für Bauwesen, Hamburg
Haustechnik: Heinze Stockfisch Grabis + Partner, Hamburg
Akustik und Thermische Bauphysik: Taubert und Ruhe GmbH, Halstenbek
Bauleitung: Schnittger Architekten + Partner, Kiel
Konstruktion / Material: a) Massivbau, Stahlbeton, Mauerwerk, Hohlziegeldecken; Fassade: Glasierte Steingutfliesen; Dächer (Neu): Kupfer; Fenster: Bronze, Aluminium; b) Stahlbetonskelett; Fassade: Klinker (Gail), Auerkalkstein; Fenster: Mahagoni; Balkone und Terrassen: Stahl und Teakholz; Bodenbeläge: Eiche- und Jatobaparkett; c) Massivbau, Stahlbeton, Mauerwerk; Fassade: Kehlheimer Auerkalkstein bzw. roter Vormauerziegel; Fenster: Mahagoni; Terrassen: chin. Granit; Bodenbeläge: Eiche geölt
Baufertigstellung: a) 06/2009; b) 08/2008; c) 08/2009

Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
Reemtsma Park Ensemble Hamburg

Sanierung und Umbau der Reemtsma-Villa
1932: Errichtung des „Hauses K. (Kreetkamp) in O. (Othmarschen)“ durch Martin Elsaesser für Philipp F. Reemtsma im Stil der Moderne als kubischer Baukörper mit Fassadenverkleidung aus Keramik, Fenstern aus Bronze, z.T. komplett im Boden versenkbar, mit einem von Leberecht Migge gestalteten Park.
1939/40: Umbau des Hauses im Auftrag Reemtsmas durch Elsaesser als konservative Veränderung im Stil der NS-Zeit (u.a. Holzeinbauten und -vertäfelungen, Kamine, schmiedeeiserne Gitter, Sandsteinportikus).
1953 – 1954: Umbau zum Verwaltungsgebäude durch Godber Nissen.
2008: Sanierung und Umbau der Villa zu Bürozwecken durch H. Riemann, alle Phasen ihrer Baugeschichte ihrer Bedeutung nach widerspiegelnd; umfangreiche restauratorische Arbeiten: Wiederherstellung originaler Oberflächen und Details (Halle: Wandflächen Stuckmarmor; Fenster Messing und Edelstahl; Esszimmer: Blattgolddecke; Schlaftrakt: Holzoberflächen der Einbauten, Rekonstruktion von Leuchten etc.).

 

Umbau der ehemaligen Verwaltungsgebäude zu Wohnzwecken
1952 – 1954: Errichtung dreier differenziert gestalteter Baukörper mit gläsernen Verbindungsbauten (Eingangsbau (Haus A), Vorstandsbau (Haus B), Bürobau (Haus C)) als Verwaltungsgebäude der Fa. Reemtsma durch Godber Nissen im Park des ehemaligen Wohnhauses (Reemtsma-Villa).
2004: Wettbewerb zum Umbau der Verwaltungsgebäude (Baudenkmale) in Wohnhäuser: Freistellung der drei Gebäude durch Entfernen der Verbindungsbauten; weitestgehender Erhalt der Fassaden (Klinker, Kalkstein) samt originaler Fenster (Teak); Wiederverwendung aller originalen Innentüren (Mahagoni); Haus A (zweigeschossig): ca. 200 m² große Maisonettes als „Reihenhäuser“ für Familien mit jeweils eigenem Eingang (Wohnen und Essen im Erdgeschoss, Schlafen bzw. Arbeiten im Obergeschoss). Haus B (mit „Staffelgeschoss“): drei neue Treppenhäuser als vorspringende Baukörper auf der Nordseite, innen verschiedenfarbig gestaltet (Geschosswohnungen mit Wohnräumen und sog. „Family-Rooms“ (Essküchen nach amerikanischem Vorbild) nach Süden, Schlaftrakt nach Norden). Haus C: große Wohnungen, z.T. koppelbar mit Apartments (Betreuung, Au-pair).
 

Neubau von fünf Wohngebäuden
Fünf Neubauten ergänzen den Park zu einem „Wohnpark“ und nehmen in ihrer Gestalt und Materialität engen Bezug zum jeweiligen gebauten Kontext und zum Park, der „aufgeräumt“ und durchlässiger gestaltet wurde. Dem Haus S 1 liegt der Park zu Füßen; die prägnante Rundung und Gestaltung der Terrassen antworten auf die benachbarte Reemtsma-Villa. Haus S 3 steht in „Schlüsselposition“ zwischen nördlichem und südlichem Parkteil. Die Nachbarschaft zu den Denkmälern (Haus C und Reemtsma-Villa) und die Sichtbeziehung zu den neuen Wohnhäusern im nördlichen Areal waren bestimmend für die Gestaltung. Bei den Häusern im nördlichen Parkteil (N 1, N 2 und N 4) galt es, allen Wohnungen bestmögliche Orientierung zum Park und das ungestörte Nutzen der Außenräume (Terrassen, Balkone) zu ermöglichen. Die daraus resultierende Schichtung von Wandscheiben (roter Klinker) und Balkonplatten (Auerkalkstein) bestimmt das Gestaltungsbild dieser Baukörper.
Helmut Riemann Architekten, Lübeck

Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
Reemtsma Park Ensemble Hamburg

Die Nutzungsänderung eines Areales mit Verwaltungsbauten und Industriellenvilla zu einem großzügigen Wohnquartier ist im Falle des Reemtsma-Parkes außerordentlich gut gelungen. Durch die sparsame Verdichtung mit gut platzierten Neubauten wird der Charakter des Parkes erhalten und gleichzeitig eine Verbindung historisch bedeutender und neuer Architektur erreicht. Sowohl die sensible Sanierung der Industriellenvilla Martin Elsaessers von 1932 wie auch insbesondere die Transformation der Verwaltungsbauten von Godber Nissen aus den Jahren 1952 – 1954 in Wohnungen weisen eine selten zu findende Qualität auf.

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