Bauaufgabe: Neubau des Universitätsklinikums mit 650 Betten und 17 Operationssälen in Hamburg-Eppendorf
Standort: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20245 Hamburg
Bauherr: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Projektleitung UKE Masterplan
Entwurfsverfasser: Prof. Christine Nickl-Weller, Prof. Hans Nickl
Tragwerksplanung: Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure GmbH, Darmstadt
Technischer Ausbau: Ebert-Ingenieure GmbH, Nürnberg
Medizinplanung: Hermed GmbH, Kirchheimbolanden
Landschaftsarchitekt: Kluska Landschaftsarchitekt BDLA DWB, München
Konstruktion / Material: Stahlbeton-Skelettbau mit Klinker-Vorhangfassade an den Außenfassaden sowie Pfosten-Riegel-Fassaden in den Innenhöfen
Baufertigstellung: 12/2008
Das neue Klinikum ist geprägt von klar definierten städtebaulichen Strukturen und besinnt sich auf das historische Parkkrankenhaus. Seine innere Struktur findet, ermöglicht durch die konsequente Trennung der funktionalen Wege, die Balance zwischen rationellen Vorgaben und angenehmer Atmosphäre. Im zweigeschossigen Basement befinden sich, ungestört vom Besucherverkehr, Behandlungsbereiche, während ein Boulevard mit Läden und Café im zweiten Obergeschoss den drei Ebenen der Bettenstationen vorgeschaltet ist.
Nickl & Partner Architekten AG, München
Dieses Projekt wird gewürdigt, da es hier gelungen zu sein scheint, die extrem komplexen und hochfunktionalen Strukturen von Operationssälen, Laboratorien, technischen Funktionsräumen, Polikliniken, Notaufnahmen etc. mit einem einfachen, dem menschlichen Maß angemessenen Bettentrakt so zu kombinieren, dass nicht nur ein effizientes Gebilde mit kurzen Wegen und optimiertem Facility Management entstanden ist, sondern auch ein Baukörper, der trotz seiner Größe noch gut in die städtische Struktur des Umfelds integriert werden kann. Krankenhausarchitektur muss sich immer im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen an eine quasi häusliche Umgebung für die Patienten und der quasi industriellen Welt moderner Medizintechnik wiederfinden. Darüber hinaus sind die Aufwendungen vor allem im Betrieb eines solchen Hauses inzwischen ein wesentlicher Faktor, der entscheidend sein kann, wenn es darum geht, moderne Therapien für alle Bevölkerungsschichten offenzuhalten. In diesem komplexen und widersprüchlichen Aufgabenfeld bietet dieses Gebäude einen entscheidenden Beitrag, der die internationale Diskussion um das Krankenhaus der Zukunft bereichern wird.